Über mich
Seit ich denken kann mache ich Musik. Bei meinen ersten Tonbandaufnahmen habe ich im Alter von vier Jahren Weihnachtslieder gesungen. Die Faszination für Musik hat mich seit dem nicht mehr losgelassen.
Das Gitarrespielen habe ich mir größtenteils selbst beigebracht. Mein Gitarrenlehrer, Heinrich Bornschlegel, zu den ich gerne ging, verstarb leider, als ich erst 11 Jahre alt war. In unserem kleinen Ort gab es keinen anderen Lehrer, und so war ich auf mich alleine gestellt.
Die Noten hatte ich aber schon gelernt und auch, welche Akkorde zusammen passen. Mit diesem rudimentären Wissen begann ich, Lieder vom Radio abzuhören. Dazu stand meine Gitarre neben dem Radio und falls ein Lied gesendet wurde, das mir gefiel, griff ich schnell zur Gitarre und versuchte, passende Akkorde heraus zu finden.
So lernte ich die ersten Lieder nach Gehör zu begleiten. Ich wollte aber auch die Melodie dazu spielen. Ich probierte so lange rum, bis ich herausfand, dass der Melodieanfang des Lieds "Zigeunerjunge" von Alexandra, das mir als Kind sehr gut gefiel, eine Zerlegung des Am-Akkords war.
So forschte ich als Kind und dann als Jugendlicher jahrelang weiter und schließlich konnte ich die Akkorde von Liedern schnell heraushören und ich war auch in der Lage, mit den Akkorden als Grundlage, die Melodie dazu zu spielen.
Ich interessierte mich als Jugendlicher auch für das Klavierspielen. Leider gab es bei mir zuhause kein Klavier. Als in unserem Ort das kirchliche Jugendheim renoviert wurde war ein altes Klavier übrig, das keinen Platz mehr hatte und nun in der Scheune des Pfarrhofs stand. Ich überredete den Pfarrer, mir das Klavier zu "leihen".
Nun hatte ich also ein verstimmtes Klavier in meinem Zimmer stehen und spielte eifrig darauf. Die Akkorde suchte ich mir selbst zusammen. Ich wusste ja von der Gitarre, welche Töne ich für welchen Akkord benötigte. Leider war das Klavier so verstimmt, dass ein Stück, dass ich darauf komponiert hatte, auf keinem anderen Klavier gespielt werden konnte.
Ich wollte das Klavierspielen besser lernen und suchte mir einen Klavierlehrer, in der Hoffnung, noch mehr über Liedbegleitung zu erfahren. Leider war der Lehrer vom alten Schag und ich begann mit 16 Jahren erst mal mit "Summ, summ, summ, Bienchen summ herum" und Tonleitern rauf und runter zu üben. Das war nicht, was ich gesucht hatte. Mein Lehrer meinte dann auch nach einiger Zeit, es wäre wohl besser, wenn ich das Klavierspielen sein lasse. So blieb mir also nichts anderes übrig, als auch das Klavierspielen im Selbstudium zu lernen.
Bei so viel Leidenschaft für Musik erwachte in mir irgendwann der Wunsch, die Musik zum Beruf zu machen. Eine Bandkollegin begann eine Ausbildung an der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen. Das erschien mir auch für mich eine gute Idee zu sein. Bei meiner doch etwas unkonventionelle Selbstausbildungun war mir das Notenlesen aber nicht so wichtig gewesen. Darum nahm ich zunächst erst noch ein Jahr Gitarrenunterricht an der Musikschule des Landkreises, die es inzwischen gab, und begann dann meine Ausbildung an der Berufsfachschule Bad Königshofen mit dem Hauptfach Gitarre.
Seit dem sind mehr als dreissig Jahre vergangen. In meinem musikalischen Leben habe ich vieles erlebt: Auftritte vor tausenden von Menschen, Musikproduktion in den Village Studios in Los Angeles, Musizieren in Bands und Musikgruppen in den unterschiedlichsten Besetzungen, das Führen meiner eigenen Gitarrenschule mit hunderten von Schülern, Musikproduktionen in meinem eigenen Tonstudio, Schallplattenaufnahmen, Rundfunkaufnahmen, Leitung eines kleinen Orchesters, Komponieren und Arrangieren von Liedern und Musikstücken für verschiedene Besetzungen, ich durfte auf einer der besten Orgeln Deutschlands spielen und vieles mehr.
Das Weitergeben meines musikalischen Wissen hat mich immer mit Freude erfüllt. Noch heute unterrichte ich einge Schülerinnen und Schüler vor Ort. Auf dieser Seite gebe ich nun für euch, liebe Leserinnen und Leser weiter, was ich mir in all den Jahren erarbeitet habe.
Euer Klemens Reif